DEDUSCHKA2016, 160 x 190 cm, Acryl und Öl auf Leinwand
oil and acrylic on canvas
Die Reiserouten als KompositionsgerüstThe frame of the compositions are the journeys
A PIECE OF RUSSIA #62016, 24 x 27 cm gerahmt / framedÖl auf Postkarte / oil on postcard
A PIECE OF RUSSIA #72016, 24 x 27 cm gerahmt / framedÖl auf Postkarte / oil on postcard
SEVILLA WUNDERLAND2013, 130 x 170 cm, Acryl und Öl auf Leinwand
oil and acrylic on canvas
DOG ON PAPER #72016, 65 x 50 cm, Farbstift auf Papiercrayon on paper
DOG ON PAPER #92016, 65 x 50 cm, Farbstift auf Papiercrayon on paper
INSTALLATION PLACE CELLS2016, Malerei, Zeichnung und Fundstücke
auf Leinenpainting, drawing and finds on linen
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Magdalena Reuss
Die Wege der Erinnerung
Zur Werkserie Gebrauchtreise von Elisabeth Wedenig
„Wenn eine unserer Gaben noch großartiger als die anderen genannt werden kann, dann ist es, finde ich, das Gedächtnis. Es liegt etwas Verräterisches darin, dass die Stärke, das Versagen, die Unzuverlässigkeit des Gedächtnisses so viel unbegreiflicher sind als die all unserer anderen Geisteskräfte.“ (Jane Austen, Mansfield Park, 1814)
Gedächtnis, Erinnerung – grundlegende Voraussetzungen für unsere Existenz als denkende menschliche Wesen, wenn nicht sogar die wichtigsten. Ohne sie wäre kein Sprechen möglich, kein bewusstes, kontextualisiertes Handeln, keine Orientierung oder Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen. Unsere Erinnerungen prägen uns, ob positiv oder negativ, und machen uns zu den Personen, die wir sind.
Und doch ist das mit der Erinnerung tückisch: können wir ihr immer trauen? Nein. Erinnerung ist nicht exakt, die Vergangenheit verschwimmt, bekommt subjektive Färbungen. Das Aufblitzen von Wahrnehmungen und Gefühlen hinterlässt in uns einen Eindruck von Realität, wie wir sie vielleicht einmal erlebt haben, jedoch gibt uns das Gedächtnis kein wahrheitsgetreues Abbild des Erlebten. Manches wird gespeichert, manches vergessen, manches überlagert – in der Wissenschaft spricht man auch von „Verzerrung“1. Manches wird versucht, durch Andenken haltbar zu machen, die Erinnerung auslösen – doch sie ist vergänglich.
Elisabeth Wedenig, die sich intensiv mit dem Thema der Erinnerung und dessen Forschungsfeld beschäftigt, hat auf den Eigenheiten des Gedächtnisses ihre Werkserie Gebrauchtreise (2013 – 2016) aufgebaut. Ausgangspunkt sind, wie der Titel suggeriert, nicht ihre eigenen Erinnerungen, sondern Reise-Andenken ihres Großvaters aus den 1950er-Jahren, die sie in ihrem Haus gefunden hat: Postkarten, Bilder, Stadtpläne, Aufzeichnungen.
„Ich wollte Elemente aus seiner Reise für mich annehmen, überschreiben und zu etwas Neuem machen, zu etwas Eigenem“, so die Motivation der Künstlerin, sich mit den Erlebnissen des Großvaters auseinanderzusetzen. Sie reist seinen hinterlassenen Spuren und Routen nach, überlagert diese Erinnerungen durch neue Erlebnisse und schließt Lücken durch eigene Erinnerungen und auch dazu Erfundenes.
Elisabeth Wedenig stellt auch die Frage, wie Realität erlebt wird. Gibt es überhaupt die Realität? Können die Erfahrungen einer anderen Person nachempfunden werden? Auf den Reisespuren des Großvaters findet sie ihre eigene, persönliche Realität und setzt sie, vermengt mit den Erinnerungen des Großvaters, künstlerisch um.
Mit den Themen Erinnerung, Traum und Wahrnehmung von Realität hat sich Elisabeth Wedenig schon in früheren Werken künstlerisch auseinandergesetzt. Ihr hauptsächliches Medium ist die Malerei. Sie malt vorrangig abstrakt mit einigen figürlichen Elementen – eine perfekte Allegorie auf die verschwimmende Erinnerung. Das Bild entsteht im Malprozess und entwickelt sich teilweise collageartig weiter. Perspektiven vermengen und überlagern sich, die fertigen Arbeiten sind Projektionen der gewonnenen Eindrücke von Orten und Begebenheiten. Manche Themen wiederholen sich und werden fortlaufend abstrahiert. Neben der Malerei arbeitet Wedenig auch mit Fotografien, die weiter bearbeitet werden, und mit Zeichnungen, die einen sehr fragmentarischen Duktus besitzen. Sie arbeitet dabei mit Materialien wie Leinwand, Holz, Acryl- und Ölfarben, Papier und Bleistift.
Die Reisen im Zuge der Gebrauchtreise:
Replay / Second hand journey 1
Replay / Gebrauchtreise 1
Route 1954: Zürich Zurich, Genf Geneva, Lourdes, Côte Basque, San Sebastian, Madrid, Sevilla Seville, Cádiz, Barcelona, Nizza und Côte d'Azur Nice and Côte d'Azur, San Remo
Route 2013: Zürich Zurich, Genf Geneva, Marseille Marseilles, Lourdes, Côte Basque, San Sebastian, Bilbao, Madrid, Sevilla Seville, Cádiz, Granada, Barcelona, Nizza und Cote d'Azur Nice and Côte d'Azur, San Remo
The running dog / Second hand journey 2
The running dog / Gebrauchtreise 2
Route 1955: Belgrad Belgrade, Thessaloniki, Istanbul, Athen Athens, Kap Sounion Cape Sounio, Corinth, Varkiza
Route 2014: 2.1: Istanbul, 2.2: Thessaloniki, Athen Athens, Kap Sounion Cape Sounio, Varkiza, Corinth, Peloponnes Peloponnese
Building apples with oranges / Second hand journey 3
Building apples with oranges / Gebrauchtreise 3
Route1956: Budapest, Warschau Warsaw, Kiew Kiev, Moskau Moscow
Route 1999: Riga, Moskau Moscow, am Sura at Sura, Nischni Nowgorod, St. Petersburg
Die zeitlich gesehen erste Reise, die in Gebrauchtreise thematisiert wird, führte die Künstlerin 1999 nach Osteuropa und Russland. Jahre später erst verband sie diese Serie mit gefundenen Erinnerungsstücken des Großvaters. In der Werkserie bildet diese Reise den dritten Teil, Building apples with oranges / Gebrauchtreise 3. Die Route unterscheidet sich hier im Gegensatz zu den Werkgruppen von Gebrauchtreise 1 und 2 maßgeblich, da die Reise von Elisabeth Wedenig lange vor Entdecken der großväterlichen Reiseroute stattfand und das einzige gleiche Ziel Moskau war.
Building apples with oranges bezieht sich auf das englische Äquivalent zu dem Sprichwort „Äpfel mit Birnen vergleichen“. Im konkreten Sinne sind zwar malerisch tatsächlich Orangen und Äpfel vertreten, der Titel suggeriert aber vor allem den Vergleich der eigenen Reise der Künstlerin mit der des Großvaters. Durch die Unterschiedlichkeit der Reiserouten werden Erinnerungen noch stärker verändert, beziehungsweise verschmelzen sie mit denen des Großvaters, und doch ist es unmöglich, mit den eigenen Erfahrungen die des Großvaters nachzuzeichnen. Hier greifen die Gedächtnisvorgänge des Wiedererkennens und der falschen Erinnerung.2 Die eigene Reise wird in den Andenken des Großvaters teilweise wiedererkannt, manchmal sogar widergespiegelt, und die Erinnerungsinhalte zweier Menschen vereinen sich zu einer neuen, „falschen“ Erinnerung und einem neuen künstlerischen Ergebnis. Auch erwecken im Nachhinein gefundene Erinnerungsstücke mit der Zeit den Eindruck, geschilderte Erfahrungen selbst gemacht zu haben und führen zu einer verzerrten Erinnerung.
Die Werkgruppe ist von großformatigen Malereien geprägt. Die Farben fließen ineinander, vermischen sich und verrinnen, wie es den Erinnerungen selbst so leicht passiert. Manchmal ist ein Menschen-, Tier- oder Pflanzenmotiv in die Bildstruktur verwoben, oftmals nicht auf den ersten Blick erkennbar.
Als Kompositionsgerüst dienen die Reiserouten, die mittels Klebestreifentechnik in die Malerei integriert sind. Analog zum Vermögen des Gedächtnisses sind einige Streifen bröckelig und hinterlassen kleine Lücken in den Farbelementen, andere wiederum sind scharfkantig und wirken wie Trennlinien auf den großflächigen Bildern.
Die Farben und figürlichen Elemente in den sonst eher abstrakten, schemenhaften Malereien sind an die jeweiligen Reiseabschnitte gekoppelt. So erinnert zum Beispiel der Bär im violett-kühlen Farbgefüge von Deduschka eindeutig an Russland.
Nicht nur die Künstlerin verarbeitet die Erinnerungen des Großvaters, Wedenig spielt auch mit der Rezeption der Betrachterinnen und Betrachter, mit deren Wahrnehmung und dem möglichen Wiedererkennen eigener Erfahrungen. Vielleicht lässt sich eine Reiseroute wiedererkennen, ein Objektelement, eine Farbe, ein Eindruck und löst so wiederum Erinnerungen, Eindrücke und Gefühle aus.
Neben den Malereien präsentiert Elisabeth Wedenig eine Reihe von Postkarten der Reise des Großvaters, allerdings nicht in ihrem Originalzustand. In A piece of Russia wird die Überlagerung der Erinnerung am plakativsten vor Augen geführt: die Sehenswürdigkeiten auf den Abbildungen wurden übermalt und mit abstrakten, an Natur erinnernden Kompositionen ersetzt. Wie bei den anderen Bildern der Werkgruppe steht auch hier die Landschaft im Vordergrund – wie es bei Wedenigs Reise 1999 schon der Fall gewesen ist. Elemente von Wasser, Wiesen, Wolken und Wald ziehen sich durch und verändern die vorhandenen Erinnerungsstücke aus den 1950er Jahren. Mit feinem Pinselstrich lässt sie etwa in A piece of Russia #6 eine Baum- und Strauchlandschaft entstehen, in etwas gestischerer, dynamischer Ausführung entstehen ganze Wolkentürme (A piece of Russia #7, u.a.).
Mit der Reise aus dem Jahr 2013, die bereits im Zeichen des Gebrauchtreise-Projektes stand, versucht Elisabeth Wedenig, eine konkrete Reiseroute ihres Großvaters so genau wie möglich nachzureisen – an dieselben Orte, mit denselben Transportmitteln, mit Fotografien an denselben Plätzen, in derselben Reihenfolge.
In Replay / Gebrauchtreise 1 zieht sich das Konzept der Collage durch: Sequenzen und Elemente, auch aus vorhergehenden Erfahrungen, werden verknüpft, neu angeordnet und verdichtet.
Bei genauerem Betrachten der Bilder lässt sich erkennen, dass viele Teile nicht zusammengehören (können). Linien durchqueren idyllische Landschaftskompositionen, wie auch Perforierungen die Zeichnung, Spiegelungen sind inkonsequent, Perspektiven ändern sich. Bei Sevilla Wunderland etwa zeigt sich dies sehr deutlich: scheinbar völlig unzusammenhängende Objekte wie Bäume, Wiesen, Musterungen und Gänge werden verdichtet und lassen so einen neuen, etwas surreal anmutenden Ort entstehen. Die Erlebnisse haben sich beim mentalen Abruf und Durchlauf verdichtet, sind immer mehr zusammengeschmolzen zu einer vagen Erinnerung. Auch hier spielt Elisabeth Wedenig wieder mit der Ungenauigkeit des Gedächtnisses, die neue, subjektive Realitäten hervorbringt.
In dieser Werkgruppe sind großformatige Malereien gemischt mit Zeichnungen auf Papier, mit Perforierungen in Form von Punkten, die Linien und Konturen ergeben, gespickt. Auch Teile von Fotografien wurden collageartig verarbeitet.
In der Werkgruppe The running dog / Gebrauchtreise 2 zeigt Wedenig die Abstraktion von Realität und die Fehlerhaftigkeit von Erinnerung noch pointierter. Sie greift ein Element aus der zweiten Reise heraus und malt und zeichnet es immer wieder: den Hund. Auf einem Bild noch völlig ausformuliert und konkret gemalt, fehlt beim nächsten der Kopf, dann der hintere Körperteil, dann ist selbst die ganze Figur des Hundes gänzlich abstrahiert. Die Umrisse verschwinden, Farbfelder dominieren das Gemälde wie die Lücken unsere Erinnerung.
Die Zeichnungen (Dog on paper), die in dieser Werkgruppe die Malereien begleiten, zeigen die Hundefigur, die nach und nach immer mehr von geometrischen Formen durchzogen und schließlich fast ersetzt wird. Gezeigt wird damit, dass Erinnerungen durch Neubetrachtung und Wiederaufruf stets überschrieben und neu geprägt werden und neue Formen annehmen.
Den abschließenden Bogen um alle Werkgruppen der Gebrauchtreise spannt Place cells / Gebrauchtreise 1-3. Die Künstlerin gruppiert gefundene Erinnerungstücke, Fotos, Postkarten und Stadtpläne des Großvaters neben ihren eigenen kleinformatigen Malereien und Zeichnungen als Stationen der Reisen. Diese Stationen werden vermischt und ergeben eine Art „neue Landkarte“.
Der Titel stammt von der wissenschaftlichen Bezeichnung gewisser Zellen in der Gehirnregion des Hippocampus. Platzzellen (place cells) sorgen dafür, dass wir unsere Orientierung behalten. Jedoch sind auch hier die Orte nicht nach geographischen Gesichtspunkten geordnet, sondern selbst weit entfernte Orte können nebeneinanderliegende Zellen im Gehirn einnehmen.3
Dies bringt Elisabeth Wedenig auf eine Leinwand, am Boden liegend, kommentarlos aufbereitet, die Bilder scheinbar willkürlich angeordnet. Wie ein Teppich von Nomaden liegt die Leinwand im Raum und nimmt die Betrachterinnen und Betrachter mit auf ihre Reisen und zu ihren Erinnerungen.
1 Cf. Foster, Jonathan K., Gedächtnis und Gehirn, Reclam, 2014
2 Cf. Foster, Jonathan K., Gedächtnis und Gehirn, Reclam, 2014
3 Cf. Monyer, Hannah, Gessmann, Martin, Das geniale Gedächtnis, Knaus, 2015
Magdalena Reuss
Memory paths
Notes about Elisabeth Wedenig’s series of works Second hand journey
“If one of our gifts is to be described as more awesome as the others, it is, in my view, the mind. Something suspicious lies in the fact that the strength, the failure, the unreliability of the memory is much more incomprehensible to us than the same elements of our other mental powers.“ (Jane Austen, Mansfield Park, 1814)
The mind, the memory – both basic prerequisites of our existence as thinking human beings, most probably the most important. Without them, neither speaking, acting intentionally and contextually would be possible, nor would we have the ability to orientate or keep social relationships. Our memories do coin us, either in a positive or negative way, they make us who we are.
However, remembering has its tricky side: can we trust what we remember? No. The memory is not precise, the past gets blurry and acquires subjective nuances. The sudden appearance of perceptions and feelings leaves us with a feeling of reality, in a way that we maybe experienced it, however, our mind does not give us a truthful depiction of what we experienced. Some things are saved, others are forgotten, others again are overlaying – a scientific term for this is “distortion-“1 There is the attempt of making glimpses stay by thinking of them in order to trigger the memory – but it is transitory
Elisabeth Wedenig has studied the topic and the field of research of memory intensely and has built her series of work Second hand journey (2013 – 2016) on it. As a starting point, she did not use her own memories but her grandfather’s travel memories from the 1950s which she found in her house: postcards, pictures, city maps, notes.
“I wanted to take over elements of his trip, I wanted to overwrite them and make something new out of them, something of my own”, the artist explains her intention behind addressing her grandfather’s experiences. She travels on his traces and his paths, superposes these memories with new experiences and closes gaps by means of her own memory or of invented content.
Elisabeth Wedenig also poses the question of how reality is experienced. Is there anything like the one reality? Can you empathise with the experiences of another person? On the travel paths of her grandfather she finds her own, personal reality and, mixed with her grandfather’s memories, elaborates it in an artistic way.
Topics such as memory, dreams and perception of reality already were fundamental in former artistic works of Elisabeth Wedenig. Her main means is painting. Her painting is mainly abstract with some figurative elements – what seems to be the perfect allegory of fainting memory. The painting develops by the process of painting as such and parts of it evolve like a collage. Perspectives mix up and overlay each other, the completed works are projections of the collected experiences, places and events. Some topics appear repeatedly and continuously get more abstract. Apart from painting, Wedenig also works with the means of photography and develops it further; what you can also find among her works are drawings, which are made very fragmentally. The material used is canvas, wood, acrylic and oil colours, pencil and paper.
The Second hand journey route:
Replay / Second hand journey 1
Replay / Gebrauchtreise 1
Route 1954: Zürich Zurich, Genf Geneva, Lourdes, Côte Basque, San Sebastian, Madrid, Sevilla Seville, Cádiz, Barcelona, Nizza und Côte d'Azur Nice and Côte d'Azur, San Remo
Route 2013: Zürich Zurich, Genf Geneva, Marseille Marseilles, Lourdes, Côte Basque, San Sebastian, Bilbao, Madrid, Sevilla Seville, Cádiz, Granada, Barcelona, Nizza und Cote d'Azur Nice and Côte d'Azur, San Remo
The running dog / Second hand journey 2
The running dog / Gebrauchtreise 2
Route 1955: Belgrad Belgrade, Thessaloniki, Istanbul, Athen Athens, Kap Sounion Cape Sounio, Corinth, Varkiza
Route 2014: 2.1: Istanbul, 2.2: Thessaloniki, Athen Athens, Kap Sounion Cape Sounio, Varkiza, Corinth, Peloponnes Peloponnese
Building apples with oranges / Second hand journey 3
Building apples with oranges / Gebrauchtreise 3
Route1956: Budapest, Warschau Warsaw, Kiew Kiev, Moskau Moscow
Route 1999: Riga, Moskau Moscow, am Sura at Sura, Nischni Nowgorod, St. Petersburg
The chronologically first journey addressed in Second hand jouney by the artist took place in 1999 and led her to the east of Europe and Russia. It was only years after that she connected this series with found pieces of memory of her grandfather. This travel is the third part of the series of work: Building apples with oranges / Second hand journey 3. The journey mentioned differs significantly from the series of works Second hand journey 1 and 2 as Elisabeth Wedenig’s journey took place a long time before she discovered her grandfather’s itinerary, with Moscow being the only destination they had in common.
Building apples with oranges refers to the English equivalent of the saying in German “to compare apples to pears”. Concretely speaking, what you see in the painting are apples and oranges indeed but what the artist intended with the title is more referred to comparing her journey with her grandfather’s one. Because there is a difference between their itineraries, the memories differ more and more respectively and still, it seems to be an impossible task to reproduce the experience made with the grandfather’s experience. At this point the memory processes of recognising and of misremembering set in.2 The own journey made is partly recognised in the grandfather‘s souvenirs, sometimes it is even reflected and the memory contents of two different people combine to build a new “false” memory and a new artistic result. Also, mementos found afterwards, by the time passing, create the impression to actually have made the described experience by yourself and lead to a distorted memory.
The series of work is characterised by large-scale paintings. The colours merge, mix and dilute, just the way as memory is likely to do. Sometimes, a human, an animal or a plant shape is intertwined into the structure of the picture, which you don’t immediately recognise.
The frame of the compositions are the journeys, which are integrated into the painting by means of a technique using adhesive tape. Analogously to the memory, some stripes are brittle, leaving small gaps between the coloured elements, others, in turn, are sharp and almost function as separating lines on the large-scale formats.
The colours and figurative elements in the otherwise rather abstract and vague paintings are closely linked to the respective travel stage. The bear in its violet-cool environment, similar to Deduschka, for example, clearly resembles Russia.
It is not only Wedenig herself to elaborate the grandfather’s memory, she also plays with the reception of the viewers, with their perception and the possible recognition of their own experiences. Maybe they recognise the travel route, an element of an object, a colour, an impact, which triggers memories, impressions and emotions.
Apart from the paintings, Elisabeth Wedenig presents a number of postcards of the grandfather’s journey, which she elaborated. In A piece of Russia the overlapping of memory is visualised most vividly: the sights on the cards have been painted over and substituted by abstract compositions reminding of nature elements. Here, just as in the other group of works, too, the landscape is in the foreground – just as already in Wedenigs journey in 1999. Elements of water, meadows, clouds and forest form a common thread and modify the existing pieces of memory of the 1950s. With a thin brush, for example, she creates a landscape made of trees and bushes in A piece of Russia #6 and, in a more gestural and dynamic style, she creates billowing clouds (A piece of Russia #7, among others).
The journey in 2013 was made in view of the project Second hand journey and was Elisabeth Wedenig’s attempt to travel, as exactly as possible, on the same route as her grandfather – to the same places, with the same means of transport, with photos taken at the same spots, in the same order.
The main means of Replay / Second hand journey 1 is collage: sequences and elements, also from former experiences, are connected, newly arranged and condensed.
Taking a closer look at the pictures makes you realise that a lot of pieces are not meant to belong together. Lines lead trough idyllic compositions of landscapes, the drawing is perforated, reflections are not consistent, perspectives constantly change. In Sevilla Wunderland, for instance, you can clearly see that: seemingly unrelated objects such as trees, meadows, patterns and corridors are compressed and make up a new place with surrealistic flair. The experiences have condensed by being recalled and replayed in the mind, they merged to form a vague memory. Here, too, Elisabeth Wedenig plays with the impreciseness of the memory, bringing to life new, subjective realities.
This group of works is formed by large-scale paintings and drawings on paper enriched by perforated dots forming lines and contour lines. You can also find pieces of photographs elaborated by means of collage.
In the group of works The running dog / Second hand journey 2 Wedenig depicts the abstraction of reality and the erroneousness of memory even more to the point. She chooses an element from the second journey and paints and draws it again and again: the dog. On one painting it is painted in a very detailed and concrete way, whereas in the second one the head is missing, then the rear part of the body, reaching the point where the whole representation of the dog is abstract. The outlines vanish, colour fields dominate the painting, just as gaps rule our memory.
The drawings (Dog on paper) accompanying this group of paintings show depictions of a dog being more and more overdrawn by geometrical shapes to being completely replaced by them. This is to show that, by rethinking and recalling, memories are being overwritten and newly moulded and assume new forms.
Place cells / Second hand journey 1-3 bends the conclusive bow encompassing all groups of work. The artist groups found pieces of memory, photographs, postcards and city maps of her grandfather together with her small-scale paintings and drawings as intermediate stops of the journeys. These stops are mixed and result in a kind of “new map”.
The title derives from the scientific term of a sort of cells in the brain region of the hippocampus. Place cells are responsible for our orientation skills. Here, too, places are not sorted based on geographical aspects, to the contrary, even places that are far apart can be located next to each other in the brain.3
This aspect is elaborated by Elisabeth Wedenig by means of a canvas on the floor, uncommented, the pictures seem to be arranged randomly. Similar to a nomads’ carpet, the canvas is placed in the room and takes the viewers to a journey as well as to their memories.
1 Cf. Foster, Jonathan K., Gedächtnis und Gehirn, Reclam, 2014
2 Cf. Foster, Jonathan K., Gedächtnis und Gehirn, Reclam, 2014
3 Cf. Monyer, Hannah, Gessmann, Martin, Das geniale Gedächtnis, Knaus, 2015